
Sebastian Neus, Digitalunternehmer, Gründer & Managing Director bei Conciso, erläutert, worauf es beim Unternehmertum ankommt:
„2016 haben Dr. Georg Pietrek, Jens Trompeter und ich Conciso gegründet. Für mich war es damals nicht das erste Mal – zuvor habe ich bereits Erfahrungen als Unternehmer sammeln können. Folgende Erkenntnisse haben mir dabei geholfen, auch besonders anstrengende Zeiten als Unternehmer durchzuhalten.“
Unternehmer müssen viele Themen jonglieren
„Gründende arbeiten als Handwerkerinnen, Kaufleute, haben Informatik oder eine Ingenieurwissenschaft studiert. Um ein Unternehmen erfolgreich zu führen, reicht das fachliche Wissen allein nicht aus. Unternehmer haben etliches auf ihrer Agenda. Dazu zählen betriebswirtschaftliche, steuerliche und rechtliche Themen.
Nicht zu vergessen sind insbesondere die Führungsaufgaben. Ein wichtiger Aspekt des Unternehmertums ist daher die Weiterbildung in diesen Gebieten.“, so Neus.
Früh und damit schnell Werte an den Markt bringen
Neus: „Viele Entrepreneurinnen sind mit großer Leidenschaft in ihrer Disziplin unterwegs. Sie kennen sich hervorragend aus und haben großartige Ideen für innovative Produkte und Dienstleistungen.
Gleichzeitig sollten die Kunden und ihre Anforderungen im Mittelpunkt stehen. Eine Vielzahl an atemberaubenden Features, die den Nutzerinnen weder einen Mehrwert bieten noch pünktlich auf den Markt kommen, schießen am Ziel vorbei.“
Echtes Networking
„Wie wichtig Networking für das Business ist, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Sich via LinkedIn zu vernetzen und Messen oder Kongresse zu besuchen, ist nicht falsch. Das sollte aber nur ein erster Schritt sein.
Für mich bedeutet Networking vor allem, andere Menschen zu unterstützen und Mehrwerte für sie zu schaffen. Ich stelle etwa gerne den Kontakt zwischen zwei Parteien her, die nach meinem Gefühl ein gemeinsames Interesse haben.“, erläutert Sebastian Neus.
Fehler- und Lernkultur
„Wer sich bemüht, keine Fehler zu machen, bleibt lieber auf bekanntem Terrain. Das verhindert Innovation. Für Entrepreneure ist diese Haltung per se ausgeschlossen. Schließlich gehen sie bereits mit der Gründung ins Risiko. Fehler sind da unvermeidlich.
Die Frage ist, wie wir mit den Fehlern umgehen. Werden sie bewusst identifiziert und analysiert, steckt in ihnen erhebliches Potenzial für eine kontinuierliche Verbesserung. Diese Art der Fehlerkultur sollte für das gesamte Unternehmen gelten, also für alle Mitarbeiterinnen.
Ferner ist es für den Erfolg als Entrepreneur absolut entscheidend, sich regelmäßig Zeit für die Reflexion zu nehmen. Das betrifft die strategischen Fragen des Unternehmens genauso wie die eigenen Aufgaben und Motive.“
Mein Rat
„Behaltet das große Ganze im Blick und nehmt euch Zeit, Entscheidungen und Fehler aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Fehler sind da, um gemacht zu werden – aber auch, damit wir aus ihnen lernen: „Scheitern ist einfach die Gelegenheit, wieder von vorn anzufangen, diesmal intelligenter.“ (Henry Ford)“
Der Text ist ursprünglich hier erschienen: Ruhr Nachrichten.